Funktion interaktive beamer

Erste Frage Aufrufe: 1202     Aktiv: 01.12.2020 um 09:55

0

Hallo Leute,

ich habe mich heute gefragt, wie eigentlich so interaktive Beamer funktionieren, wie ist es möglich ein Bild auf eine beliebige Oberfläche zu projizieren und dann mit den Fingern zu interagieren? Außerdem habe ich mich gefragt, ob es möglich wäre ein solches Bild auf den Arm zu projizieren, sodass man wie in diesen "Zukunftsfilmen" ein Handydisplay am Arm hat. Es gab ja schon mal das Projekt Circret, was sich jedoch als Fake heraustellte und nie verwirklicht wurde. Wäre eine solche Technologie mittel Hologramm oder Projektion in der Theorie möglich? Danke für eure Hilfe :D

Diese Frage melden
gefragt

Punkte: 10

 
Kommentar schreiben
1 Antwort
0

Wie du schon richtig gesagt hast, ist das Bild was du da zeigts lediglich eine Computergenerierte Grafik, also quasi fake. Falls du mal sehen willst, wie nah die Entwickler wirklich an das rangekommen sind, empfehle ich das Video Cicret Prototype

Da braucht man kein geschultes Auge um zu sehen, wie schlecht das ganze funktioniert.

Es gibt hier einige Probleme, die eigentlich kaum lösbar sind:

Hier ein paar Gründe aus dem Video von Captain Disillusion (Link unten) und von mir. Im Endeffekt ist das ganze ja ein Beamer auf dem Arm. Falls du mal einen Beamer in der Schule oder irgendwo sonst gesehen hast, dann weißt du:

1. Der Untergrund

Die dunkelste Farbe kann nur so dunkel sein, wie der Untergrund der nicht angestrahlt wird. Bist du also draußen bei viel Licht oder hast du einfach helle Haut, dann wird das Bild extrem schlecht und kontrastlos. Gleiches natürlich bei dunkler haut. Hier bekommst du keine besonders hellen Farben hin, egal wie hell du dein Licht mit dem Beamer hinbekommst. Allgemein verändert unregelmäßiger Untergrund (rau, glatt, gekrümmt, nicht überall gleichfarbig etc) dein Bild negativ. Viel Spaß wenn das Arband auf jedem Arm gut funktionieren soll

2. Perspektive

Es gibt schon einen guten Grund, dass normale Beamer senkrecht auf eine Wand strahlen. Das Bild ist so möglichst verzerrungsfrei. Das Bild extrem schräg von der Seite auf den Arm zu projezieren ist also die denkbar schlechteste Projektionsmethode. Das Bild wird extrem verzerrt, es ist an vielen Stellen nicht richtig scharf. Außerdem hast du noch ein Problem: Die Helligkeit wird immer geringer, je weiter du vom Arband weg bist. Das Bild kann also unmöglich so gleichmäig hell sein wie gezeigt, es wird eher einen Helligkeitsverlauf geben der nicht zu beheben ist

3. Stromverbrauch

Ein Beamer, auch einer dieser Größe, der ausreichend Helligkeit für ein gutes Bild erzeugen soll braucht extrem viel Energie. Des Weiteren gibts im Armband viele weiter Komponenten die Strom Verbrauchen: Der Prozessor, die Sensoren etc. Bei der ganzen Technik in so einem kleinen Armband bleibt nicht viel Platz für Akkus. Selbst wenn ein Großteil des Volumens Akkus wären, würde das ziemlich sicher nicht lange halten. Überleg die mal wie groß der Akku in deinem Handy ist. Vielleicht gibt es darüber hinaus noch einige Temperaturprobleme, denn so eine Leistungsstarke LED wird warm und muss möglicherweise gekühlt werden. Große Beamer sind nicht umsonst durch ihre Lüfter so laut. Damit kommt gleich das nächste Problem:

4. Platzverbrauch

Selbst der Minibeamer, der die gewünschte Projektionsqualität liefern soll ist schlichtweg deulich größer als das was man in den Marketingvideos sieht. Soweit ich weiß haben die das Design inzwischen auch angepasst. Jetzt ist das Armband schon deutlich klobiger.

5. Haare

Wenn du auch nur wenige Haare auf deinem Arm hast, das hast du nen Haufen von perspektivisch sehr großer Schatten auf deinem Bild

6. Flicker

Ich bin mir nicht sicher wieso, aber alle Videos von Benutzern zeigen ein deutliches Flackern auf den Videos. Da scheint es wohl ein echtes Problem mit dem Projektor zu geben. Vielleicht hat das auch damit zu tun, dass das helle Licht die Laserabstandssensoren für die Benutzereingabe (Punkt 7)  beeinflusst, wodurch bei jeder Abstandsmessung der Beamer kurz ausgeschaltet werden muss. Aber das war jetzt reine Spekulation von mir.

7. Benutzereingabe

Das hier ist auch ein riesen Problem. Das Armband soll die Finger mit einer Reihe von Laserabstandssensoren erkennen. Das funktioniert mäßig  gut. Wenn dann Gesten mit mehreren Fingern umgesetzt werden sollen, ist es nicht mehr möglich das auszuwerten. Außerdem wirft der Finger bei jeder Berührung einen großen Schatten.

Insgesamt wird es also sowas wie Cicret in naher Zukunft nicht geben. Video von Captain Disillusion mit visuellen Beispielen

 

Allgemein zu Hologrammen: Es wird nicht wirklich möglich sein, ein Bild ohne irgendeine Art von Reflektionsgrund zu erzeugen. Also so Hologramme wie in StarWars mitten in der Luft halte ich für unwahrscheinlich. Prinzipiell geht sowas grob aber über Illusionen.

Falls du schonmal einen Holocircle in echt gesehen hast, dass weißt du dass das ziemlich gut aussieht.....bis man mal versucht dranzufassen :D

Was auch gut geht (zum selber bauen) sind Projektionen von deinem Handy auf durchsichtiges Plastik so wie hier Hologramm aus CD-Hülle

Es gibt aber auch zuversichtilich aussehende Projekte aus der Forschung mit Lasern und Ultraschall. Das wäre so das beste heutige was mir als freischwebendes Hologramm in den Sinn kommt. Holgramm mit Ultraschall

Diese Antwort melden
geantwortet

Student, Punkte: 1.32K

 

Kommentar schreiben